
Von Elektromobilität über Effizienzsteigerung bis zur Flexibilisierung
Mitgliederversammlung der Regionalgruppe Mittelfranken
Herrieden.Im Anschluss wurde die Wahl der Ehrenämter für die Regionalgruppe Mittelfranken durchgeführt. Als Regionalgruppensprecher wurde Peter Hecht wiedergewählt, zu seinen Stellvertretern wurden Christian Endreß wiedergewählt und zur Verstärkung als 2. Stellvertreterin Monika Volkert neu gewählt. Der Betreibersprecher Werner Rück wurde im Amt ebenso bestätigt, wie dessen Stellvertreter Manfred Faatz. Der Präsident der zugleich als Wahlleiter fungierte dankte den ehrenamtlichen Regionalgruppenvertretern für Ihr Engagement und beglückwünschte sie zu ihrer Wahl.
Den Nachmittags-Block eröffnete Robert Wagner, Leiter der Abteilung Mobilität und Biogas bei C.A.R.M.E.N., mit dem Thema „Elektromobilität in Deutschland - eine Chance für Biogasanlagen“ und wies darauf hin, dass China von der Automobilbranche fordere, dass ab 2020 jedes zweite neu zugelassene Auto ein E-Auto sein müsse. Der Druck, der vom weltweit größten Automarkt ausgehe, aber auch von Vorreitern wie z.B. Papst Franziskus – auf dessen Initiative hin der Vatikan komplett auf erneuerbare Energien umgestellt wird – führen dazu, dass die Nachfrage nach E-Autos und dementsprechend auch nach Ladesäulen bei uns steigen wird. Als Fazit stellte Wagner klar, dass der Bau und Betrieb einer Stromladesäule aktuell nicht für jede Biogasanlage geeignet sei, aber für all jene, die sowieso einen hohen Publikumsverkehr bzw. Verkehrsströme am Hof, oder in dessen Nähe haben, könnte es eine interessante Variante zur alternativen Stromvermarktung werden. In jedem Fall ist die Thematik sehr gut dazu geeignet, um positiv auf die Energiewende und auf den 100 % erneuerbaren Energie-Mix in der Öffentlichkeit aufmerksam zu machen.
Herr Rudolf Cirbuus, freiberuflicher Effizienzberater, stellte Möglichkeiten für die Steigerung der Energieeffizienz bei Biogasanlagen und die Förderung für die erforderliche Beratung und Umsetzung vor, wie z.B. den Austausch von E-Motoren an Pumpen und Rührwerken. Diese Möglichkeit sollte vor allem jene Betreiber interessieren die Neu- bzw. Umbauten wegen einer sowieso geplanten Anlagenflexibilisierung durchführen.
Am Ende des Treffens stellte Christian Dorfner von der SK-Verbundenergie AG aus Regensburg Praxisbeispiele für verschiedene Varianten zur Flexibilisierung von Biogasanlagen vor. Dabei ging er auf die Fragestellungen ein, welche Gedanken sich ein Betreiber von der ersten Idee bis zur vollständigen Umsetzung machen muss. Er schloss seine Ausführungen mit dem Fazit, dass vieles für die Flexibilisierung spreche, aber es müsse immer eine ganz individuelle wie anlagenspezifische Analyse vor der Festlegung der optimalen Ausbauvariante durchgeführt werden. Schließlich sollte dabei immer eine sinnvolle Wärmeverwertung im Fokus stehen und berücksichtigt werden. Eine spontane Befragung ergab, dass bereits zwei Drittel der anwesenden Biogasanlagenbetreiber ihre Biogasanlage flexibilisiert haben.